#080 – Von den Brettern, die die Welt bedeuten? Bühne & Business

Wir haben in den letzten zwei Wochen beide mal wieder Bühnenluft schnuppern dürfen und schwelgen gemeinsam in den Erinnerungen. Nicht nur an unsere (sehr gelungenen) Vorträge, sondern erinnern uns auch vage an unsere Schauspielzeiten (die wir beide ganz unabhängig voneinander hatten). Und wir schmieden Pläne: vielleicht geht es 2026 ja auch mal wieder auf "richtige" Bühnen?

Transkript

Rachel: Hallo in diesem cosy schmosy Herbstnachmittag.

Manu: Es stürmt draußen.

Rachel: Ein Herbststurm. Es laubt.

Manu: Es laubt.

Rachel: Es läubet. Die Kürben. 

Manu: Es läubt. Ja. Die Kürben. Die Kürben. Und die Eichhörnchen, die von den Bäumen fallen.

Rachel: Genau, jeder kennt sie.

Manu: Aber es ist schön. Ich mag den Herbst.

Rachel: Ja, ich auch. Ich habe vergessen, was für ein Herbstfan ich bin.

Manu: Ich bin eigentlich kein Herbstfan, aber dieses Jahr schon.

Rachel: Doch, ich mag das so. Ich freue mich auch, wenn wir gleich spazieren gehen, wenn man so durch Laub läuft.

Manu: Ja, der Laubwalk.

Rachel: Psch, Plätter, Plätter.

Manu: Wir müssen uns doch überlegen, wo wir langlaufen. Vielleicht wieder in den neuen Park.

Rachel: Ja, wir haben ein neues Fleckchen Park entdeckt in der Gegend.

Manu: Gibt’s hier nicht zu knapp.

Rachel: Hi, wie geht’s dir?

Manu: Du, okay. Es ist spürbar Montag mal wieder. Aber alles gut. Ich habe mich tatsächlich vorhin ziemlich mit Da Vinci Resolve rumgeärgert, weil ich ein Video für jemanden schneide, wo ich mit der Multicam arbeiten muss. Und das ist das coole ist, also ich muss damit, ich glaube 36, bei dem Video jetzt, mit 36 parallelen Videoaufnahmen hantieren.

Rachel: Crazy.

Manu: Und das alles gesynched auf 1 Audiodatei. Und eigentlich macht das Da Vinci echt ziemlich zuverlässig, nur der kann es irgendwie nicht synken aus irgendeinem Grund. Und jetzt bin ich echt am überlegen, wie ich es mache, weil wenn ich jetzt anfange, dass wirklich so hindisch, naja, long story short, ich war im Tunnel die letzten 2 Stunden und hab mich echt viel geärgert. Genau. Oh man. Hat ziemlich durch den Kopf weh.

Rachel: Ja, verstehe ich. Ging mir heute aber auch so, ich finde, das ist mir die letzten Wochen schon aufgefallen, dass die Montage wieder echt dicht werden. Ich habe schon überlegt, ob es daran liegt, dass wir doch versucht haben, die letzten Wochen, entweder das komplette Wochenende oder vor allem den Sonntag wirklich zu, zu zelebrieren.

Manu: Ja, okay.

Rachel: Weil ich fand das jetzt total schön, dass wir uns jetzt das Wochenende gestern vorgestern voll ausgenommen haben.

Manu: Ja, ja.

Rachel: Davor der Sonntag war ich ja komplett ausgeknipst und so. Ob dann einfach dieser Sprung in den Montag, ob das einfach zu…

Manu: Ach, ich war eigentlich heute Morgen echt guter Dinge.

Rachel: Echt? Ja. Okay, nee. Ich nicht.

Manu: Doch, das kam eigentlich nur so mit den Aufgaben des Tages und den Problemstellungen kam das dann irgendwie so.

Rachel: Okay.

Manu: Du warst heute Morgen schon direkt… Ich glaube, weil du nach der letzten Zeit wahrscheinlich mal so eine Woche raus sein müsstest. Und das war gestern und vorgestern schon so ein Taste. Ja. So ein Antisen.

Rachel: Ja, und das Problem ist, dass ich aber weiß, dass die nächsten 2 Wochen einfach noch krasser werden. Da in der Veranstaltungsplanung, in der ich gerade drin bin, ist in 2 Wochen eine Präsenzveranstaltung, die ich jetzt gerade mit organisiere. Und das ist echt intens. So, das wird jetzt einfach echt eng.

Manu:

Krass bei dir jetzt.

Rachel: Ja, und dann kommt dann noch sowas die Ecke wie am Wochenende bzw. Am kommenden Donnerstag, dass ich da jetzt irgendwie noch so eine Präsentation reingeschoben bekomme. Das klingt jetzt so, aber ich habe mich mit meiner Masterarbeit auf Anraten von meinem Prof für einen Best Paper Award beworben mit einem Abstract und entgegen aller Erwartungen.

Manu: Deiner Erwartungen. Ich habe ehrlich gesagt schon ein bisschen damit gerechnet.

Rachel: Ich habe so ausgeklammert, habe ich da Samstag die Mail bekommen, dass ich da auf der Shortlist bin und jetzt seit Donnerstag früh einen Kurzvortrag halten muss. Auch noch. Und ich habe da gar keinen Kopf für. Also ja, mal gucken. Das wird auch wieder eher so ge-half-assed.

Manu: Du schaffst das.

Rachel: Genau.

Manu: Du schaffst das.

Rachel: Aber jetzt gerade irgendwie viel. Ich hoffe sehr, dass ich nächste Woche Dienstag frei machen kann.

Manu: Ja, das machen wir. Dein Geburtstag. Ich finde, das ist drin.

Rachel: Schon okay, oder?

Manu: Ja, auf jeden Fall.

Rachel: Ich weiß auch gerade jetzt, wo wir hier sitzen und reden, da vorne hat es gefragt, ob wir jetzt aufnehmen. Ich merke, dass mir das wirklich im Moment gerade so eine Anxiety macht, die so hinterm Brustbein sitzt.

Manu: Das Aufnehmen jetzt noch am Top oder?

Rachel: Nein, die Arbeit gerade. Das ist nicht gut, merke ich.

Manu: Ich glaube, dass du dir gerade, dass du wieder eine Tendenz hast, die ja in diesem Projekt in den Du da grade drin bist, wo jetzt das so Fahrt aufnimmt. Ich glaube, dass du dir da auch wieder anfängst, sehr viel Verantwortung drauf zu packen und versuchst, alles irgendwie im Griff zu halten. Das hat in der Vergangenheit schon oft dazu geführt, dass du dich dann auch so krass emotional damit verknüpfst und das dann dadurch einfach so körperlich wird.

Rachel: Ja, das war auch das, wo es so die letzten ein, 2 Wochen, wo ich es dann auch nochmal krass gemerkt habe, dass ich dann wirklich auch in so einem, wieder ganz in so ganz schnell in so ein Muster reinfalle, wo ich merke, Das ist überhaupt nicht gut. Also ich muss regelmäßig arbeiten, ich muss regelmäßig essen, ich muss was regelmäßig trinken. Das ist so. Also in diesen Tun-Modus, in den ich dann falle, vor allem wenn es dann Arbeit ist, sag ich mal, die jetzt nicht primär bei mir mit Spaß konnotiert ist. Deswegen fand ich es umso schöner, dass ich jetzt gerade in Bezug auf ein anderes Projekt, an dem ich dran arbeite, so vor mich hin bastel, koche, so mein kleines eigenes Projekt. Es hat schon was mit der Arbeit zu tun, aber es ist noch so, ich tease das jetzt ganz frech an, aber es ist so noch vor teasen, das ist eigentlich so, also ich bin da an was dran. Du kochst was. Ich koche da ein Süppchen und das macht mir richtig Spaß.

Rachel: Ja. Und das war total cool, als ich da am Wochenende, ich glaube es war fast Samstag oder Sonntag, ich mit dem Gedanken an diese Arbeit aufgewacht bin. Ja, stimmt. Genau. Und richtig Lust hatte zu arbeiten.

Manu: Ja, cool. 

Rachel: Wir haben dann gesagt, nee, wir arbeiten nicht. Aber ich bin mit Gedanken an Arbeit aufgewacht und ich fand es nicht doof.

Manu: Ja, ja. Wie schön.

Rachel: Sondern ich hatte ein positives Gefühl beim Aufwachen.

Manu: Cool.

Rachel: Und das war sehr schön. Das war für mich ein Zeichen, dass das ein richtiges Süppchen ist. Und ich freue mich schon sehr, wenn ich da ein bisschen mehr erzählen darf. Wenn es dann irgendwann soweit ist. Aber das war sehr schön und ich glaube, deswegen ist das, was mir jetzt gerade nicht so Spaß macht, noch viel blöder.

Manu: Ja, aber vielleicht gibt es da ja auch dann irgendwie, das war dann schon auch immer so, in diesen heißen Phasen, wenn du da in diese Projekte involviert warst, dass du dann doch auch aufgeblüht bist.

Rachel: Ja, und ach mein Gott, die nächsten zweieinhalb Wochen, das geht jetzt auch so schnell rum. Das ist jetzt nicht das Problem.

Manu: Ich glaube, das ist einfach wichtig, wie auch was ich schon letzte Woche gesagt habe. Du brauchst einfach einen Ausgleich. Du musst diesmal einfach schauen, dass du irgendwie einen Ausgleich schaffst. Ich versuche, dich da auch dran zu erinnern. Aber schon wichtig. Deswegen halten wir nachher mal ein Stündchen unsere Näschen in den Herbstwind.

Rachel: Das finde ich eine gute Idee. Machen wir. Wie geht’s dir?

Manu: Das hast du mich schon gefragt, aber es ist voll lieb, dass du nochmal fragst.

Rachel: Ja, weil du bist schon so… Nein, anders. Ich will ja nicht wissen, wie es dir geht. Ich weiß ja schon, wie es dir geht. Mir ist was aufgefallen. Ja? Und zwar, du hast mir nichts mitgebracht aus Würzburg. Wir haben letzte Woche in der Podcast-Rolle noch rumgewitzelt. Oh nein, das stimmt. Das ist ja furchtbar.

Rachel: Das ist absolut richtig.

Manu: Ich habe mich nicht daran gehalten. Weißt du warum?

Rachel: Weil du das so schnell weg wolltest.

Manu: Ja. Ich war so fertig. Ich war so fertig. Es war wirklich, ich habe so gut wie gar nicht geschlafen, weil ich einfach, mein Hotelzimmer war oberhalb der Partymeile Würzburgs und irgendwie ist in Würzburg so ein Dienstagabend, da sagen dann einfach mal so 100 Jugendliche auf dieser Meile, nee, Dienstag machen wir zu einem Samstag.

Rachel: Ja, aber ich glaube, ist jetzt auch gerade erst die Woche gewesen, letzte Woche, oder? Studium, Studienstart.

Manu: Das kann sein. Das kann sein. Das kann sein. Aber das war wirklich brutal. Das war wirklich brutal.

Rachel: Konntest du nicht mithalten mit den feiernötigen Mäusen?

Manu: Nee, überhaupt nicht. Nee, ich hatte da nach meinem Vortrag schon meine 2 Bier getrunken und dann war ich schon raus.

Rachel:

Reicht ja dann schon für dich mittlerweile.

Manu: Reicht ja dann schon für mich mittlerweile. Das merke ich ja dann schon am nächsten Tag. Und dann bin ich morgens sehr übernächtig zum Bahnhof Katappert. Das stimmt, das stimmt total. Ich habe dir nichts aus Würzburg mitgebracht. Das tut mir leid. Oh man.

Rachel:

Selbst die Reste von dem, was du dir beim Bäcker geholt hast, hast du hier alleine…?

Manu: Ja, habe ich selber verspeist.

Rachel: Boah.

Manu: Wahnsinn. Egomane.

Rachel: Warum bin ich eigentlich noch mit dir zusammen?

Manu: Tja, das…

Rachel: Aber wir eigentlich wollten, also klar, wir wollten auch wissen, was du uns mitgebracht hast. Mir, nicht uns. Uns, uns Podcast-Menschen. Nichts, es nochmal klar zu machen. Aber wie war es denn? Wie war es denn?

Manu: War gut. War echt gut. Ich war sehr aufgeregt und als ich dann gemerkt habe, es gab irgendwie 20 Voranmeldungen für das Event und als ich dann gemerkt habe, oh, oh, das werden aber viel mehr Leute. Wo kommen die denn alle her? Wurde ich richtig nervös, aber dann war es wirklich so, dass ich so ab so 5 Minuten im Vortrag drin, hab ich’s voll genossen. Es hat so Bock gemacht. Es hat wirklich Bock gemacht. Es hat richtig Spaß gemacht. Als ich dann auch so gemerkt hab, dass ich so die ersten für mich gewinnen konnte, irgendwie, das war echt cool. Da habe ich dann auch Blut geleckt. Da habe ich echt Bock, das nochmal zu machen. Das war irgendwie, war gut.

Rachel: Was hat sich da genau verändert nach diesen 5 Minuten?

Manu: Ich habe ein Déjà-vu. Haben wir darüber schon mal geredet?

Rachel: Ja, wir haben es schon mal angerissen, aber ich…

Manu: Ah ja, okay. 

Rachel: Jetzt haben wir uns voll geoutet, dass wir schon vorher vorab miteinander über das Thema…

Manu:  Sorry, tut mir leid, aber ich hab wirklich, ich hab gerade überlegt, habe ich das geträumt oder haben wir da wirklich drüber geredet? Entschuldigung, aber ich versuch’s gerade zu rekonstruieren, was es ist, weil wir eben schon drüber geredet haben. Da kam dann nach diesen 5 Minuten oder 10 Minuten kam so diese, ich, hat sich so dieses Gefühl von, ich will gefallen, ich will den Leuten als Person gefallen, die Leute müssen mich sympathisch finden. Das hat sich ausgeschaltet. Und dann war ich einfach, dann habe ich einfach nur noch funktioniert. Und ich habe dann gemerkt, dass ab dem Moment, wo ich das abgeschaltet habe, die, die, die Jokes auch besser funktioniert haben, irgendwie, die, alles, was an entertainment noch mit drin war in meinem vortrag auch viel besser ankam und viel besser funktioniert hat und es die leute dann deutlich mehr gefesselt hat das war interessant

Rachel: …weil du selber meinst du das hat denen mehr spaß gemacht weil du dann auch mehr Spaß hattest?

Manu: Ja, ich glaube auch.

Rachel: Hattest du währenddessen auch?

Manu: Ja, ja, ja, ja. Ob ich Spaß hatte? Ja. Ja, hatte ich.

Rachel: Wow.

Manu: Ja, hatte ich. Und genau, das glaube ich, das überträgt sich dann auch. Ja. Nee, das war cool. Das hat echt, das hat mir Freude gemacht. Das würde ich gerne nochmal machen. Hab danach auch ganz schönes Feedback bekommen und auch die Empfehlung, das doch nochmal woanders auch zu machen. Und da werde ich jetzt mal gucken, dass ich mich irgendwie noch mal bewerbe.

Manu: Vielleicht hier vor Ort in Leipzig irgendwie auch mal gucke, was da so geht. Möchte ich machen.

Rachel: Ja, ich finde es ist so Und ich hatte das ja die Woche vorher auch mit so 1 Vortragssituation. Und da ging es mir ja auch ganz ähnlich, dass man am Anfang so diese Unsicherheit hat und ich war fast du auch der Erste, der gesprochen hat. Ja, genau. Und gerade wenn man dann irgendwie davor noch nichts irgendwie…

Manu: Mhm.

Rachel: Wenn man so eine Veranstaltung eröffnet, ist das, glaube ich, einfach immer nochmal anders, wenn man nicht weiß, wie ist die Crowd irgendwie drauf. Aber dann eben dieses, wenn man sich mal warm gesprochen hat, wenn man dann vielleicht auch so die Technik oder das Mikro in der Hand dann vergisst, oder so dieses Drumherum und dann eigentlich ja auch dann so seinen Vortrag abspult oder vielleicht dann auch währenddessen schon eine Interaktion tritt oder vor allem, und das hat mir Spaß gemacht, war dann danach die Fragen oder die Diskussionsrunde, die sich dann aufgemacht hat, so dieses wirklich dann auch so spontan darauf zu reagieren und nicht zu sagen, ich darf jetzt nichts vergessen, sondern ich versuche jetzt mal neue Kontexte noch herzustellen oder das, was dann Bezug nimmt auf das, was danach dann noch passiert und so ein bisschen auf das Script improvisieren. Das war was, was mir auch extrem viel Spaß gemacht hat, obwohl mir das am Anfang oder vorher am meisten Angst gemacht hat. Das war interessant. Ja, weil so ein Vortrag, ich meine, das kannst du vorbereiten. Im schlimmsten Fall ist der dann so vorbereitet, dass du einfach nur stur auf den Bildschirm guckst und dann ist das vielleicht nicht groß interaktiv, aber das kannst du halt vorbereiten.

Manu: Das stimmt.

Rachel: Bis ins kleinste Detail, aber so Fragen weißt du ja nie, was da die Ecke kommt. Und da eben, genau, mitzuspielen, die Leute abzuholen, das war gut. Und eben dieses sich warm reden und ich meine das ist ja im Podcast genauso. Also man braucht ein, 2 Minuten und dann ist man halt drin und denkt halt nicht mehr über dieses Mikro nach oder drumherum. Meinst du, dass vielleicht auch der Podcast da Einfluss drauf hatte, auf deine positive Vortragserfahrung?

Manu: Ja, bestimmt. Bestimmt. Also ich glaube, so dieses Freireden, dass wir das wirklich wöchentlich üben.

Rachel: Genau, deswegen sitzt mir, das zu üben.

Manu: Das war gut, aber ich hatte auch so das Gefühl, dass da was Altes irgendwie in mir geweckt wurde. So dieses auf der Bühne stehen und so. Aber war das bei dir auch so?

Rachel: Ja und deswegen haben wir ja, als wir letzte Woche darüber geredet haben und dann schon gemerkt haben, dass das so ein Thema aufspannt oder uns eben erinnert an die Zeiten, in denen wir beide schon mal auf der Bühne aktiv waren, haben wir eben gesagt, wir gehen jetzt mal aus dem Folgen-Themen-Plan ein bisschen raus und reden eben heute mal genau darüber, diese Bühnen-Erfahrung oder die Entwicklung, was das gemacht hat und wie wir das aktuell aussieht oder in Zukunft auch vorstellen oder sowas. Und ja, ich glaube schon, dass das, dass da vielleicht was anspringt oder sich erinnert, wenn man eben schon als jugendlicher, junger Erwachsener irgendwie schon Bühnenerfahrung gesammelt hat, einfach so diese Großscheu abzulegen. Aber es ist natürlich noch was anderes, wenn du mit, also wir haben ja beide Schultheater viel gespielt, du hast dann in der Uni, wir haben beide in der Uni dann nochmal Theater gespielt. Stimmt. Also das zu der Bühnenerfahrung, das nochmal kurz einzuordnen. Aber es ist eben was anderes, wenn du in Kostüm und Maske mit einem vorgefertigten Text irgendwie dastehst, den du dir nicht selber ausgedacht hast, sondern halt dann da einen Vortrag hältst und mit Themen die eben oder Argumentationen die aus dir kommen und so und auf der anderen Seite glaube ich eben, Dass das helfen kann, diese

Manu: …Bühnenpräsenz…

Rachel: …die Bühnenerfahrung, sich darauf vorzubereiten, also das so ein bisschen für sich zu channeln, so eine Rolle, die man dann auch spielt in dem Moment, wenn man auf der Bühne steht.

Manu: Ja. 

Rachel: War das was, was bei dir bewusst, unbewusst irgendwie passiert ist letzte Woche?

Manu: Also wenn dann unbewusst. Ich hatte jetzt nicht das Gefühl von Rolle. Nee, aber ich hatte so das Gefühl von, wenn man so einen Spaß daran entwickelt, dem eigenen Leitfaden, den man sich auferlegt hat mit so 1 Präsentation, dann damit auch zu spielen. Also vielleicht mal kurze Ausreißer zu machen. Plötzlich fallen einem Sachen, spontane Gedanken ein, die man beim Vorbereiten hatte. Ach, hier könnte man eigentlich noch den das sagen oder den Witz machen oder whatever. Und das kommt dann plötzlich auf der Bühne, finde ich, weil das Hirn da anders funktioniert. Es arbeitet viel schneller.

Manu: Und dann kommen diese Einfälle und das hat mich dann total erinnert.

Rachel: Also dieses Improvisieren dann quasi in dem Moment.

Manu: Ja, schon.

Rachel: Ja, und ich glaube, wenn du eben auf der Bühne stehst, Vortrag hältst, Vortragsworkshop-Situation wie auch immer und eben vorher schon mit dem Publikum, Teilnehmer, Zuschauerschaft da so ein Rapport hergestellt hast, also die durch so ein bisschen am Anfang mal durch bisschen lockere Witze oder so abgeholt hast oder auch mal geprüft hast, okay, wie ist denn hier die Stimmung eigentlich? Sind die Leute offen dafür oder nicht? Ja. Dass sowas dann natürlich auch nochmal viel einfacher funktionieren kann.

Manu: Ja, absolut.

Rachel: Aber ja, ja, das macht schon, ich glaube jetzt, wo wir drüber reden, erinnere ich mich nochmal mehr daran, auch wie viel, Das klingt jetzt überhaupt nicht danach, weil ich so viele Pausen mache und so viel nachdenke. Aber… Ähm… So auf der Bühne stehen, dass… Und Theaterspielen ganz, ganz bewusst konkret jetzt mal darauf bezogen war was, was mir schon echt richtig viel Spaß gemacht hat.

Manu: Ja, verstehe ich. Mir auch.

Rachel: Also es war ja was, was letztendlich meine berufliche Entscheidung oder Entwicklung auch ganz lange geprägt hat. Bis ich 20 war, war das ja der Plan, dass ich Schauspiel studiere und das mache. Also von wegen, also es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das noch ein bisschen untertrieben. Das war halt so mein Ding. Und das ist total interessant, jetzt wieder in so Situationen reingeschmissen zu werden, ob das eben so ein Vortrag wie jetzt wirklich in Präsenz war oder auch digital mal im Zuge der Masterarbeit oder im Zuge des Studiums generell Vorträge zu halten oder sowas. Oder im Zuge der Arbeit Workshops, Vorträge etc. Da jetzt zu merken, dass es da Überschneidungsmengen gibt, zum Theaterspielen oder Schauspielen oder auf der Bühne stehen oder auch das, was wir hier im Podcast ja machen, Das ist ja eine auditive, akustische Bühne letztendlich. Und dass zu merken, dass mir das, wie viel Spaß oder wie viel Freude mir das jetzt eigentlich macht. Und ich glaube, ich habe mir das einfach sehr, sehr lange so nach dieser, ich mache jetzt doch kein Schauspiel einfach einfach weggeschlossen. Ja. In meiner Radikalität dann zu sagen nee der Traum ist jetzt abgehakt, ich machs gar nicht mehr. Also alles was damit zu tun hat bitte nicht mehr. Und ich glaube jetzt gerade wird mir wirklich immer bewusster, dass ich mir in den letzten Jahren immer wieder Komponenten geholt oder gesucht habe, wo das so ein bisschen wieder auftaucht.

Manu: Ja, cool.

Rachel: Und das vielleicht jetzt tatsächlich auch wieder größer zu machen und dem mehr Raum zu geben.

Manu: Richtig auch, ehrlich gesagt. Ja, die da mehr auf Bühnen stehen.

Rachel: Also Bühnen so im weitesten Sinne, aber ich, ja, so dieses sehr, gab so eben nach diesem, nach dem Schauspielthema und dann mit der Ausbildung, die ich gemacht habe, in der Intensität, die das war und was das mir abverlangt hat, diese Phase, habe ich da, glaube ich, einfach so einen Cut gemacht mit allem, was davor war.

Manu: Braucht man ja auch manchmal. Ja.

Rachel: Braucht man ja.  Jjetzt 10 Jahre später, die Schublade mal wieder aufzumachen und so reinzugucken.

Manu: Ja. Aber hättest du auch ganz explizit Bock, nochmal Theater zu spielen?

Rachel: Ja, ja. Ich habe jetzt direkt schon angefangen zu überlegen, ja, aber wie würde das dann aussehen? Das wäre dann irgendwie so ein Off-Theater-Gedöns-Projekt, irgendwie was Privates, Kleines, so wäre das ja jetzt. Und wer müsste das dann organisieren? Ich glaube, ich bin gerade etwas so in so 1… Bitte, ich will nichts organisieren.

Manu: Ich will nicht mehr organisieren. Naja, woher jetzt auch nicht unbedingt verpflichtend deine Aufgabe.

Rachel: Ja, aber das war… Hab ich im Kopf direkt gerade zu meiner Aufgabe gemacht, deswegen hab ich so gezögert. Aber wenn es jetzt nur ums Spielen gehen würde, ja doch, hätte ich schon Bock drauf wieder.

Manu: Ja, okay, cool.

Rachel: Gott, oh Gott, ich muss, ich brauche eine Pause. Kinders, ich brauche eine Pause.

Manu: Ja. Oh. Das war gerade sehr symptomatisch.

Rachel: Mein Hirn hat so Löcher im Moment. Und bei dir? Du hast ja tatsächlich schon mehr professionelle Bühnenerfahrung.

Manu: Ja, also Ich habe jetzt nicht so viel Theater gespielt, aber halt Schauspiel im Sinne von Film und Fernsehen und halt mit Musik auf der Bühne stehen. So, das habe ich halt auch viel gemacht. Ja, das ist lustig. Ich war ja letzte Woche, Ende letzter Woche zu Gast bei einem Podcast. Da gebe ich auch noch mal ein Update, wenn raus ist, wann das erscheint.

Rachel: Das Podcast? Das Podcast.

Manu: Das Folge. Und dann, da ging es tatsächlich auch, da habe ich auch ganz viel, bin ich nochmal so in meine Vergangenheit getappert aufgrund der Fragen und hab mich da irgendwie, und das war lustig, das eben 2 Tage nach diesem Vortrag auch dann direkt zu machen. Ja, ich glaube schon, dass da irgendwie noch was ist. Ich hab dann, also da ist, ich hab das ja auch so gemacht wie du, dass ich da irgendwie einen totalen Riegel davor geschoben hab und gesagt hab, ah, nie wieder und jetzt, jetzt muss ich aber vernünftig sein und jetzt mach ich gar nichts mehr mit Bühne und, oder dergleichen. Und ich merke…

Rachel: Business statt Bühne.

Manu: Ja, und ich merke so dieses … voll. Und ich merke so 2025 ist für mich das Jahr, wo ich das so irgendwie so ganz zart wiederentdecke, wo das so ganz zart irgendwie in mein Leben zurücktritt und sagt, hallo, Vielleicht mal wieder ein bisschen mehr solche Sachen machen. Mal wieder ein bisschen mehr spielen, spielerischer in allem sein generell, aber vielleicht auch wieder ein bisschen mehr Kunst machen. Vielleicht mal dich irgendwie mit was auf eine Bühne trauen, sei es eine digitale Bühne oder eine analoge Bühne. Sich mal wieder damit auseinandersetzen Und ich merke, dass mir das halt unfassbar viel gibt. Also mir gibt das total viel. Das klingt jetzt bescheuert, aber das hat mir letzte Woche auch total viel gegeben, da diesen Vortrag zu halten, einfach diese Grundstimmung. Ich habe gemerkt, das hat mich total aufgeladen.

Manu: Das hat mich dann auch nachts wieder direkt, da habe ich mich auch wieder entladen, weil ich nicht schlafen konnte, war dann fix und alle. Aber you get me.

Rachel: Ja. Ja.

Manu: Und genau, und da erwacht was wieder, aber das heißt aber auch, weil ich mir dann auch so die, sobald diese Stimmung in mir aufkam, jetzt auch letzte Woche dann nochmal erneut aufkam, ist dann auch immer für mich immer so die Frage, ja wie soll das aussehen, was du auch hast. Und bei mir ist es was anderes.

Rachel: Aber ich will das nicht organisieren.

Manu: Genau, bei mir ist es was anderes. Ich will da aber nicht wieder hin. Also so, ich will nicht mehr an diese Filmsets, an diese deutschen Fernsehsets. Ich will da nie wieder hin. Ich hab da absolut, ich hab da echt, bis heute, ich hab da Albträume davon.

Rachel: Ja gut, Es gibt ja auch noch andere Bühnenoptionen und Möglichkeiten.

Manu: Genau, es muss irgendwie anders aussehen. Ja. Und da habe ich schon Lust. Ja.

Rachel: Ja, vielleicht ist dann 2026 das Jahr, wo du…

Manu: Ich merke gerade meine Adelette ist im Arsch. Entschuldigung.

Rachel: Du hast gerade… 

Manu: Schau mal, es ist gebrochen.

Rachel: Du hast gerade so schockiert geguckt.

Manu: Mein Schlappen ist gebrochen. Oh ne. Entschuldigung, das hat mich gerade so abgelenkt.

Rachel: Hat man nicht gemerkt.

Manu: Gut, lass uns professionell. Das ist professionell.

Rachel: Okay, also 2026 wird ja dann vielleicht das Jahr, wo du mit einem künstlerischen Projekt, entweiger Form und Farbe, wieder einen Fuß auf eine Bühne setzt. Nicht in den Adiletten, sondern vielleicht in einem anderen Schuh.

Manu: Nur Adiletten und ansonsten Rohöl.

Rachel: Also selbst ich würde da nicht im Publikum sitzen, glaube ich.

Manu: Und so ein Absperrhütchen auf dem Kopf. Keine Ahnung. Und dann rede ich über Klimawandel.

Rachel: Das ist oddly specific, Manu?

Manu: Nein, ich musste gerade so ein modernes Theater denken. Das will ich auch nicht. Da will ich auch nicht mehr hin.

Rachel: Wir machen ein Ausschlussverfahren. Du willst einfach nur direkt auf die Bühne vor 10.000 Leuten gehen.

Manu: Nee, auch nicht. Gottes willen. Nee, da will ich auch nicht hin. Da will ich auch auf keinen Fall hin. Aber so schüchterne Versuche, so mal mit der Gitarre mich auf eine Bühne zu stellen oder halt mal so einen Vortrag auch wieder zu halten. Und who knows, ob da nicht irgendwie, keine Ahnung, was da noch entsteht.

Rachel: Ich finde es schön, dass wir beide diesen Impuls haben, da wieder was auszuprobieren.

Manu: Ja, voll. Weißt du, worauf ich Bock hätte? Jetzt merke ich es gerade. 2 Sachen. Neulich, was ich dir gezeigt habe mit dem Chor… Du hast auch gesagt, du hast auch mega Bock auf Chor. Auf Chor hätte ich richtig Bock. Und ich hätte, ich hätte Bock auf so ganz klassisches Theater. Das fände ich schon auch geil. Da ist so richtig Kostüm, Kostüm. Kostüm, Kostüm. Ja. Und so gigantische Blöcke an Text lernen.

Rachel: Ja, musst du dich mal umtun. Umtun hier in der Stadt, was es gibt, was man machen kann. Auch dafür sind wir ja umgezogen.

Manu: Ja.

Rachel: Mensch, das ist…

Manu: Schön 

Rachel: Ja, ich bin gespannt.

Manu: Ja, ich hab Lust da drauf. Ich hab auch Lust, irgendwie mehr so Content auch mal irgendwie in eine andere Richtung zu machen. Das wäre so ein zweiter Kanal. Ich glaube, da werde ich jetzt mal anfangen, weil ich merke auch so auf meinem ersten Kanal, dass gerade das, das ist okay, ich mache da meine 2, 3 Videos in der Woche, auf meine Arbeit hinzuweisen. Aber ich merke auch, dass es mich ein bisschen langweilt.

Rachel: Also da noch was rumprobieren können?

Manu: Ja, irgendwie noch einen Kanal zu haben, wo ich ein bisschen experimentieren kann.

Rachel: Okay.

Manu: Ja. Gucken.

Rachel: Ja, spannend. Es ist jetzt Zeit. Also für mich so ab in 2 Wochen, 3 Wochen. Aber dann.

Manu: Ja, bei mir ist es ab in 4 Wochen.

Rachel: Noch bis da ein bisschen Zähne zusammenbeißen.

Manu: Ja. Na gut.

Rachel: Das war jetzt ein ganz kurzes, lautes Nachdenken darüber.

Manu: Über die Bretter.

Rachel:

Über die Bretter, über Bühne. Da kann man natürlich dann auch noch mal bisweilen darüber sprechen.

Manu: Wenn es dann konkreter wird, geben wir hier natürlich ein Update.

Rachel: . Aber ich fand es jetzt eben auch total interessant und schön, dass wir beide in so 1 ähnlichen Situation innerhalb von 1 Woche waren.

Manu: Ja, voll.

Rachel: Und diese Erfahrung irgendwie jeder für sich machen konnte und auch alleine. Und dass es eben auch nicht eine Verantwortung hier war, wo ich wusste, okay, mein Gott, Manu kommt halt mit, setz ich da auch mit rein.

Manu: Ja, ja, voll.

Rachel: Also war jetzt schon auch so ein Timing-Ding, war gut.

Manu: Und ich find’s interessant, dass da bei uns beiden so eine Sehnsucht entstanden ist. Also dass das irgendwie was geweckt hat. Finde ich auch cool.

Rachel: Hat mich auch echt überrascht. Also klar, so grundsätzlich habe ich das in meiner Arbeit oder meinem Angebot schon auch mitgedacht, mit so Vorträgen und Workshops. Ja. Aber, dass mir das so viel Spaß macht, dass ich mir jetzt echt noch überlege, okay, eben was kann man vielleicht abseits von Arbeit auch machen in dem Bereich oder auch gerade mit kreativen Projekten oder so. Das ist spannend. Vielleicht wird das ja wieder zu einem Itch, der ab und an mal gescratched werden muss oder so.

Manu: Ja. Gut, das ist jetzt auch gerade noch in der Neurodermitisphase, deswegen gibt es ganz andere Itches, die gescratched werden müssen, aber ja.

Rachel: So, wir 2 Hübschen gehen jetzt in den Herbst raus.

Manu: Ja, wir gehen jetzt raus.

Rachel: In den Sturm. Und dann gibt es einen Kakao. Hey! Seit Wochen angekündigt. Aber diesmal dann mach ich den wirklich.

Manu: Yes! Alles klar. Warmer Kakao. Warmer Kakao. Dann geht’s jetzt los.

Rachel: Auf in den Herbst.

Manu: Auf in den Herbst. Bis zum nächsten Mal.

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